Entwicklungspartnerschaften

Deutschland ist in politischer, wirtschaftlicher sowie kultureller Hinsicht ein wichtiger Entwicklungspartner. Durch seine weitreichenden Kooperationen ist Deutschland nach der Weltbank, der EU, Japan, dem Vereinigten Königreich und den USA der wichtigste Geldgeber des Landes. Auch die deutsche Entwicklungshilfe für die Subsahara spielt für Kenia eine große Rolle.

Die Kooperation zwischen Deutschland und Kenia begann kurz nach der Unabhängigkeit Kenias mit der Unterzeichnung eines Abkommens über Technische Zusammenarbeit im Jahr 1964. Die bilaterale Hilfe von deutscher Seite wird vor allem durch technische Zusammenarbeit (Zuwendungen) und finanzielle Zusammenarbeit (Kredite zu niedrigen Zinsen) realisiert. Es werden Programme zur Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen Infrastruktur, zur ländlichen Entwicklung, der Landwirtschaft, der besseren Nutzung von Naturressourcen, zum Naturschutz sowie zur Entwicklung im Bereich Gesundheit und Erziehung unterstützt. Diese Mittel fließen im Allgemeinen über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) und die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG).

Doch auch viele deutsche politische Stiftungen haben in Kenia regionale Büros, z.B. die Friedrich-Ebert-Stiftung, die Konrad-Adenauer-Stiftung, die Hanns-Seidel-Stiftung und die Heinrich-Böll-Stiftung. Darüber hinaus sind deutsche Kirchen, deutsche Freiwilligendienste und etliche soziale Gruppen in Kenia aktiv.

1993 betrug die deutsche Unterstützung DM 125 Mio. für zwei Jahre. Allein für Wasserprojekte erhielt Kenia während der letzten 30 Jahre von Deutschland 170 Mio. € (Ksh. 13,6 Mrd.).

Mitte der 1990er Jahre jedoch flossen deutlich weniger Mittel, als die deutschen Behörden und andere Geldgeber Kenia Mängel in der guten Regierungsführung vorwarfen. Die Deutschen gaben allerdings auch zu, dass ihr gesamter Entwicklungshilfehaushalt aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten nach der Wiedervereinigung stark geschrumpft war. Im Dezember 1999 bewilligte die Deutsche Regierung einen Entwicklungskredit von 25 Mio. DM (Kshs 1,02 Mrd.) sowie ein Darlehen in Höhe von 27,2 Mio. DM (Kshs. 1,11 Mrd.) für technische Kooperationsprojekte. Bis zum Jahr 2001 beliefen sich die Gelder jedoch auf nur 39,1 Mio. € für 3 Jahre. Die Gesamtsumme bis 2002 betrug ca. 14 Mrd. €, wovon 191 Mio. € von Kirchen, politischen Verbänden und privaten Organisationen stammten. Weitere 0,5 Mio. € kamen von multinationalen und regierungsübergreifenden Institutionen.

Nach dem Regierungswechsel in Kenia im Jahre 2002 verstärkte Deutschland die Zusammenarbeit wieder. Direkt nach den Wahlen 2002 und im Verlauf des Jahres 2003 belohnte die deutsche Regierung die demokratischen Verbesserung in Kenia mit der Bewilligung weiterer Mitteln in Höhe von 14,3 Mio. €. 50 Mio. € wurde Anfang 2004 für zwei Jahre bewilligt und weitere 5 Mio. € wurden im April desselben Jahres schriftlich zugesagt. Dadurch verdoppelte sich die Entwicklungshilfe von jährlich 13 Mio. € auf fast 27,5 Mio. €.

Zurzeit liegt der Schwerpunkt der deutschen Entwicklungshilfe in Kenia auf:

  • Entwicklung von Privatwirtschaft in der Landwirtschaft.
  • Entwicklung der Wasserversorgung.
  • Reproduktive Gesundheit.

 

Diese Hauptbereiche entsprechen den wichtigsten Reformbereichen der Wirtschaftsentwicklungsstrategie für Wohlstand und Schaffung von Arbeitsplätzen (Economic Recovery Strategy for Wealth and Employment Creation) der kenianischen Regierung. Im Dezember 2003 wurden in den meisten Bereichen bilaterale Strategieabkommen getroffen. Als Teil dieser Strategien ging Kenia Bündnisse mit anderen Gebern ein, um seine Millennium-Entwicklungsziele umfassend und schnell zu erreichen. Auf deutscher Seite sind sämtliche Regierungsstellen (GTZ, KfW, DED, CIM und InWent) durch ein Programmnetzwerk miteinander verbunden.

Neben den Hauptbereichen stehen darüber hinaus Einzelprojekte in wichtigen, bereichsübergreifenden Themenfeldern auf dem internationalen Entwicklungsplan, z.B. Grundschulbildung, erneuerbare Energien, Regierungsführung, Strategien zur Verringerung der Armut.
Vom 20. bis 25. August 2006 fanden in Bonn bilaterale Gespräche zum Thema Entwicklungszusammenarbeit zwischen Kenia und Deutschland statt, in denen die Hauptbereiche diskutiert wurden.
Hier finden Sie eine Pressemitteilung zu den bilateralen Gesprächen vom August 2006.

Weitere bilaterale Gespräche zwischen Kenia und Deutschland fanden am 19. und 20. Februar 2007 in Nairobi statt und befassten sich mit der Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern für weitere drei Jahre (2007/08 - 2009/10). Die Mittel aus Deutschland sollen in folgende Bereiche fließen:

  • Gesundheit
  • Wasser
  • Landwirtschaft
  • Justizwesen und Verfassungsrecht
  • Energie

Bei Abschluss der Verhandlungen sagte Deutschland Hilfe in Höhe von 71,8 Mio. € (Kshs 6,6 Mrd.) zu. Davon sind 31 Mio. € (Kshs 2,85 Mrd.) Darlehen, 23,5 Mio. € (Kshs 2,16 Mrd.) Konzessionskredite und 18,3 Mio. € (Kshs 1,68 Mrd.) technische Hilfe. Die Zinsen für den Konzessionskredit betragen jährlich 0,75%.
Hier finden Sie eine Pressemitteilung zu den bilateralen Gesprächen vom Februar 2007.

Deutsche Stiftungen in Kenia
Friedrich Ebert Stiftung.
Peponi Plaza, 1st Floor, D2
Mwanzi Road off Peponi Road, Westlands,
P.O Box 14932-00800, Nairobi, Kenia.
Fax: 254-20-3746992.
Telefon: 254-20-3748338 / 3748339 / 3742055 / 3742056.
Mobil: 254-733-610432 / 721-540955.
Email: kenya@nyct.net

Konrad-Adenauer-Stiftung
Landesbeauftragter: Wolfgang Ahner-Toennis
Mbaruk Road No. 27
P.O.Box 66471
Nairobi 00800 / Kenia
Tel. +254-20-2725957/2718035
Fax +254-20-2724902
kasnairobi@form-net.com

Heinrich-Böll-Stiftung, Regionalbüro,
East and Horn of Africa (HBF), Forest Road , Parklands
P. O. Box 10799 - 00100 GPO
Nairobi, KENIA
Tel. 254 2 744227/750329
Fax. 254 2 749132
Email: Nairobi@hbfha.com